USA - Firmengründung - LLC, LP oder C-Corporation?

Deutschland ist nach Japan und Kanada mit einem Investitionsvolumen von 522 Milliarden US-Dollar der drittgrößte Investor in Amerika. Fast 3.000 deutsche Unternehmen sind in der USA tätig und haben Tochtergesellschaften mit fast 900.000 Mitarbeitern. Somit sind deutsche Unternehmen der drittgrößte Arbeitgeber in den USA. Besonders stark vertreten sind die Branchen: Automobil / Transport, Maschinenbau und Chemie. Deutsche Unternehmer erwarten auch dieses Jahr wachsende Umsätze und steigende Gewinne. Trotzdem gibt es auch einige Herausforderungen, wie den Fachkräftemangel, Lieferengpässe, Cyber-Risiken und diverse Handelshemmnisse.

Wenn Sie auch darüber nachdenken in den USA ein Unternehmen aufzubauen, stellt sich vielleicht die Frage, warum das Land der unbegrenzten Möglichkeiten so ein interessanter Standort ist? Welche amerikanischen Gesellschaftsformen gibt es? Und welche Unternehmensform ist geeignet? Diese Fragen beantwortet uns der erfahrene Steuerberater Sebastian Sauerborn, der selbst 10 Jahre in den USA gelebt hat und seit 2008 deutschsprachige Mandanten zu Themen wie US-Firmengründung, Umzug in die USA und Steuern berät.

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Welche US-Gesellschaftsformen sind geeignet?

Wer in den USA ein Unternehmen gründen will und über eine Firmengründung in den USA als Deutscher nachdenkt, muss sich zunächst mit der Frage auseinandersetzen: Was ist die beste Rechtsform für mein Geschäft?

Die am meisten genutzte Rechtsform in den Vereinigten Staaten ist die Limited Liability Company (LLC). Der Amerikaner ist verliebt in die Limited Liability Company und versucht daher auch Ausländer von dieser attraktiven Rechtsform zu überzeugen. Obwohl die LLC ein flexibler Hybrid mit vielen Vorteilen ist, ist sie vor allem für Mandanten in Deutschland, der Schweiz oder Österreich meistens ungeeignet.

Erfahren Sie mehr über die Limited Company (Ltd).

Eine Ausnahme stellt die sogenannte Nullsteuer LLC oder Exempt LLC dar. Diese eignet sich für Gründer, die in einem steuergünstigen Land ihren Wohnsitz haben oder digitale Nomaden bzw. Perpetual Traveler sind. Solange Sie in Deutschland, der Schweiz oder Österreich unbeschränkt steuerpflichtig sind, ist es nicht möglich diese Unternehmensform legal und steueroptimiert zu nutzen! Mit der Exempt LLC können Sie eine Firma in den USA gründen und ohne weiteres auf dem US-Markt geschäftlich tätig werden. Zu beachten ist unbedingt, dass Sie keine Betriebsstätte in den USA auslösen, indem Sie beispielsweise ein Lager betreiben oder einen freien Mitarbeiter vor Ort beschäftigen.

Für die meisten Unternehmer, die auch ihren Wohnsitz in die USA verlegen und auch ein Visum erwerben möchten, eignet sich die US C-Corporation. Die C-Corp ist eine Kapitalgesellschaft, die mit einer deutschen AG oder einer Limited in Großbritannien und Irland vergleichbar ist. Diese bewährte Unternehmensform bietet eine hohe Rechtssicherheit, günstige Steuern und kann vielseitig eingesetzt werden. Sie eignet sich für den Einstieg auf dem amerikanischen Markt, als amerikanische Aktiengesellschaft, als Holding-Gesellschaft, oder als Sponsor für ein US-Visum bzw. eine Greencard, um nur einige Einsatzbereiche zu nennen.

Eine andere Unternehmensform wäre die Limited Partnership (kurz: LP), eine Personengesellschaft, welche in Funktion und Struktur einer deutschen GmbH & Co.KG gleicht. Für eine LP benötigt man einen General Partner und Kommanditisten. Der General Partner, auch Komplementär genannt, trägt die Verantwortung, für die Geschäfte und die volle Haftung mit seinem Vermögen. In den USA liegt die Steuerbelastung je nach Höhe des Gewinns und der Branche zwischen 15 – 30% (zzgl. Steuer auf Bundesstaatsebene). 

Welche Gesellschaftsform für ihr Unternehmen geeignet ist, richtet sich nach vielen verschiedenen Faktoren. Daher empfehlen wir eine Beratung, bevor Sie Ihre US-Präsenz aufbauen.

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Wo in den USA soll das Unternehmen sein?

Haben Sie die Gründung einer US-Gesellschaft schon konkret ins Auge gefasst? Dann stellt sich oft die Frage, in welchem der 52 Bundesstaaten soll der Unternehmenssitz sein? Und da gibt es einige Faktoren, die zu beachten sind:

  1. Welche Zeitzone ist geeignet für meine Geschäftstätigkeit?

  2. Wo sind meine Kunden/ Zielgruppe?

  3. Welcher Bundesstaat ist besonders für meine Branche geeignet?

  4. Wie gut ist der Standort (von Europa) erreichbar?

  5. Gibt es Wettbewerber in der Region?

  6. Wie sind die Lebenshaltungskosten und Unternehmensführungskosten?

Offizielle Daten zur Marktanalyse finden Sie unter anderem auf der Webseite vom amerikanischen Handelsministerium

Viele europäische Unternehmer siedeln sich an der Ostküste an, da diese von Europa aus leichter und schneller zu erreichen ist und auch der Zeitunterschied am geringsten ist. Den größten Markt innerhalb Amerikas finden Sie an der Ost- und Westküste oder in Texas. Empfehlenswerte Bundesstaaten für europäische Unternehmer sind unter anderem Florida, Wyoming, Columbia und Nevada – hier erfahren Sie mehr dazu.

Hier erfahren Sie, welche Sitzstaaten allgemein wir für die Gründung Ihrer Gesellschaft empfehlen.

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